Sich Zeit nehmen für die anderen… und sich selbst

Freunden hört man zu, wenn sie Kummer haben. Man nimmt sich Zeit sie kennen zu lernen und ihre Geschichten, ihre Person, ihre Gefühle, ihr Denken. Ohne diesen Aufwand an Zeit können wir niemanden kennenlernen und auch niemanden zu unserem Freund ernennen, denn wer würde schon eine fremde Person zu seinem Freund ernennen?
Wir treffen uns mit ihne in Cafés oder Kinos und reden mit ihnen. Wir erfahren immer mehr über sie und stellen fest, dass wir die zeit sinnvoll nutzen, wenn es sich um Freunde handelt oder die Zeit unsinnig investieren, falls es sich nicht um Freunde handelt, aber wenn es noch keine Freunde sind, dann könnte daraus trotzdem eine Freundschaft entstehen, wodurch die Zeitinvestition wieder an Sinn gewinnt.
Bei all diesem sich-Zeit-nehmen für andere Leute, um sie zu verstehen, ihnen Aufmunterung zu geben oder um Spaß mit ihnen zu haben. Vergessen wir vielleicht, dass auch wir uns preisgeben. Wir geben unsere Freude, unsere Gedanken, unsere Ängste an diese Personen weiter, auch dies kostet Zeit. Einmal die Zeit es ihnen zu erzählen und zum Anderen auch die Zeit, die wir selber mit uns investieren, um uns selber kennen zu lernen.
Warum treffen wir uns nie mit uns selbst, um uns besser kennen zu lernen? Kennen wir usn bereits gut genug, um diesen Schritt nicht mehr gehen zu müssen?
Offensichtlich kennen wir uns nicht so gut, wie wir manchmal denken, denn wie oft sitzt man da und weiß nicht, was man machen soll. Wie oft sind wir planlos und suchen nach Antworten? Wenn wir uns kennen würde, hätten wir doch Antworten. Vielleicht haben wir sogar Antworten, die uns allerdings nicht sonderlich gefallen und dann gehen wir zu unseren Freunden, die sich Zeit nehmen und uns helfen. Also helfen uns unsere Freunde uns selbst besser kennen zu lernen und wir helfen ihnen und dabei lernen wir einander noch kennen.

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3 Antworten zu Sich Zeit nehmen für die anderen… und sich selbst

  1. apfelesserin schreibt:

    ist ein schöner text geworden! freut mich sehr, dass ich dich inspirieren konnte. ich würde nicht alles unterschreiben, was du hier schreibst, aber das muss ich ja auch nicht. zum beispiel denke ich, dass „zeit verbringen mit feinden“ keine verschwendete zeit ist, da alles und jeder die möglichkeit zur erkenntnis birgt. aber schöner verbringt man seine zeit mit menschen, die einem wohlgesonnen und aufgeschlossen sind. von den feinden, so heißt es in einem sprichwort, lernt man am meisten. ich würde sagen: man lernt anders und anderes. wieviel man lernt, obliegt ja immer jedem selbst.

  2. apfelesserin schreibt:

    gerne doch.

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